Fakten und Fahrpläne? www.ding.eu
Im Gespräch: Holger Alt, Disponent.
Bei Bottenschein Reisen erhalten Busse ihr Spa-Programm – das haben wir uns einmal genauer angeschaut.
geht der bus etwa ein, wenn man ihn zu heiß wäscht?!
Endlich wieder durchblicken.
Jeder Bus im DING-Gebiet legt täglich Dutzende Kilometer zurück, während er Passagiere von A nach B bringt.
Logisch, dass das Gebrauchsspuren hinterlässt, die beseitigt werden müssen.
Einer dieser Busse steht bei Bottenschein Reisen auf dem Hof und wartet auf sein Spa-Programm.
Auch Busse werden dreckig – das leuchtet ein. Aber wo sind diese dreckigen Busse? Wir haben nämlich noch keinen gesehen. Und das leuchtet uns wiederum so gar nicht ein.
Woran das liegt, dass Busse immer aussehen als würden sie frisch aus dem Werk gefahren? Im Falle von Bottenschein Reisen vor allem an Holger Alt.
Mit dem Disponenten haben wir uns in Verbindung gesetzt, um das Rätsel der sauberen Busse zu lösen. In Laupheim auf dem Hof des Unternehmens treffen wir ihn.
Die Begeisterung für Busse blitzt schon direkt nach der kurzen Vorstellungsrunde auf.
Holger Alt hat den Durchblick.
Er erzählt uns, dass Busse schon immer seine Leidenschaft waren und er sich seine gesamte, berufliche Laufbahn lang mit ihnen beschäftigt hat.
„Ich habe einen kurzen Abstecher zur Bundeswehr gemacht, aber irgendwann hab ich gespürt, dass ich wieder mit Bussen arbeiten möchte“, sagt er und scherzt: „Außerdem kann ich hier wirklich was bewegen.“
Sein Arbeitgeber Bottenschein Reisen übernimmt einen Teil des Nahverkehrs im DING-Gebiet – insbesondere im Bereich rund um Laupheim.
Das andere Standbein des Unternehmens ist hingegen der Reiseverkehr. So unterschiedlich die Fahrzeuge beider Bereiche sind, eines haben die Flotten gemeinsam: Man muss sie pflegen.
Holger zeigt uns heute, was es braucht, um die Fahrzeuge in Schuss zu halten. Bei Bottenschein steht ein ganzes Team aus Reinigungsprofis für die Pflege der Busflotte parat.
Dafür führt er uns zur betriebseigenen Waschstraße. Wir sind beeindruckt – keine Warteschlange, keine dröhnende Musik oder tiefergelegte BMWs. Der reinste Luxus. Fehlt nur noch der zu reinigende Vieltonner.
Wir sind gespannt. Aber auf Herrn Alt ist Verlass – der Reisebus, den er kurz darauf behände in die Waschstraße manövriert, hat eine Dusche wirklich bitter nötig.
Er zögert nicht lange und erteilt der Maschine den Waschbefehl, Wasser marsch! Wir gehen in Deckung und beobachten den Vorgang in trockener Entfernung.
Als Disponent koordiniert Holger Alt zusammen mit dem Team in Laupheim alles rund um die Busse, von den Fahreinsätzen bis hin zur Buswaschung.
Bewaffnet mit einer Hochdrucklanze sagt er den letzten Schmutzpartikeln den Kampf an. Und auch die Frontscheibe bekommt eine Extraportion Zuwendung.
Außen blinkts und innen stinkts? Nein, ganz so schlimm ist es nicht, aber dennoch fallen auch innen noch so einige Tätigkeiten an, bevor der Bus wieder in Betrieb genommen werden kann.
So müssen die Scheiben auch innen gereinigt werden, schließlich sollen die Passagiere freie Sicht haben – ob es nun die Pappeln der Toskana oder die Hecken der Nachbarn sind, die sich in das Blickfeld drängen.
In der gesamten Flotte müssen Sitzpolster und Gänge gesaugt werden. In Fernbussen müssen zudem Tische gewischt, Mülleimer geleert und Toiletten gereinigt werden. In Fahrzeugen des Nahverkehrs ist es wichtig, Haltegriffe zu desinfizieren.
Und auch der eigene Arbeitsbereich möchte gepflegt werden: Lenkrad und Armaturen müssen blitzeblank sein. „Sonst kann ich mich nicht konzentrieren“, zwinkert Herr Alt uns zu.
Zum Abschluss absolviert er noch einige Routinechecks und -tätigkeiten: Spiegel, Blinker und Scheinwerfer checken, Reifendruck und Ölstand überprüfen und tanken. Glücklicherweise fehlt auf der betriebseigenen Zapfsäule die Betragsanzeige.
Nachdem Holger Alt mit ihm fertig ist, ist der Bus kaum wiederzuerkennen. Und wir erkennen: Es fließt wirklich viel Arbeit in die Instandhaltung der Fahrzeuge im DING-Gebiet.
Die Fragezeichen in unseren Köpfen haben sich jedenfalls aufgelöst. Wir bedanken uns bei Holger.
Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns bald wieder. In einem Bus nach Italien. Oder in die Ulmer Innenstadt. Eines ist sicher: Der Bus wird blitzeblank sein.
Sie möchten auch mit Bussen arbeiten und etwas bewegen?
Die Ausbildung dauert 3 Jahre.
Wie wird man Busfahrer/-in?
Die Ausbildung zur „Fachkraft für Fahrbetrieb“ dauert 3 Jahre. Sie führt junge Menschen in ein abwechslungsreiches Berufsleben mit Verantwortung und Gestaltungsspielräumen.
Die Berufsschule für die sogenannten „FIF-ler“ ist in Ehingen mitten im DING-Gebiet.
Bewerber/-innen mit Hauptschulabschluss und technischem Verständnis sind gern gesehen.
Die Azubis lernen im Büro und in der Werkstatt, um später allen Anforderungen im modernen Nah- und Fernverkehr gerecht zu werden: Fahrtenplanung, Marketing u. v. m. Schließlich ist technisches Rüstzeug des Personals eine wichtige Basis des Busverkehrs.
Wichtig sind außerdem Werte wie Zuverlässigkeit und gute Umgangsform.
Wenn die Azubis den Busführerschein haben, können sie gleich eingesetzt werden. Einzige Voraussetzung ist, dass sie auch den Pkw-Führerschein seit mindestens einem Jahr haben.
Mehr Infos: werd-busfahrer.de
Ihr Ding: Bühne frei für unseren neuen Webauftritt.
Alle Informationen rund um den ÖPNV im DING-Gebiet: jetzt noch übersichtlicher und schöner.
was sie mit ihrer familie, ihren Freunden und Hobbys verbindet? na, ding. und wie? das finden sie ganz einfach auf ding.eu heraus.
Bühne frei für unseren neuen Webauftritt.
Auf ding.eu finden Sie seit jeher alle Informationen rund um den ÖPNV im DING-Gebiet: Kontaktmöglichkeiten, Verbindungen, Störungen, Preise etc.
Nun haben wir eine neue Website umgesetzt, die Ihnen noch übersichtlicher (und schöner) Auskunft gibt.
Zugegeben: Obwohl wir den gesamten Entstehungsprozess der neuen Website im Auge hatten, hatten wir zum Zeitpunkt der Liveschaltung etwas Lampenfieber. Völlig unbegründet, wie sich später herausstellte.
Wir dachten uns: Wenn wir über die Jahre immer flotter werden, warum dann nicht auch unsere Internetseite?
Die Website erstrahlt nun ganz im Sinne des Unternehmensbild und bietet auch optisch Anschluss an DING – passend zu Flyern, Plakaten und nicht zuletzt der DINGFO.
Wichtige Funktionen wie die Fahrplanauskunft, der Abfahrtsmonitor und Haltestellenfahrplan sind auf der Startseite nur noch einen Klick entfernt. Doch auch zu weiteren Informationen ist es bei DING nie weit – das übersichtliche Menü und die Stichwörtersuche vereinfachen die Bedienerfreundlichkeit von ding.eu und die Nutzung des ÖPNVs.
Für alle Nutzer des ÖPNVs ist es wichtig, Störungsmeldungen und Neuigkeiten rechtzeitig mitzubekommen: So können Verspätungen vermieden werden. Deshalb sind diese Nachrichten nun farblich abgesetzt auf jeder Unterseite von ding.eu schnell zu erreichen.
Weiterhin finden Sie alle Informationen rund um Tarife, Preise und Tickets auf ding.eu – jedoch klarer aufbereitet. Das ist besonders interessant hinsichtlich des kürzlich eingeführten Deutschlandtickets.
Viele Menschen nutzen den ÖPNV um Ausflüge zu machen, um Sportangebote wahrzunehmen oder einfach ins Grüne zu fahren: Deshalb findet sich auf unserer Website eine kuratierte Auswahl an Ausflugszielen, die im DING-Gebiet mit dem ÖPNV leicht erreicht werden können. Inklusive Beschreibungen und Anreise.
Ein Ausflugsziel vorweg:
Auch mit dem Mobiltelefon mobil bleiben.
Statten Sie doch mal unserer Website einen Besuch ab. Das geht auch ganz bequem vom Sofa aus.
Über 66 % der Personen, die im Abdeckungsgebiet der 10 größten Verkehrsverbünde Deutschlands den ÖPNV nutzen, verwenden ihr Smartphone, um Verbindungen und Fahrpläne herauszusuchen (Stand 2017). Dieser Anteil wird heute weit höher geschätzt.
Besser für unterwegs!
Die Website haben wir natürlich auch mobil optimiert, sodass Sie von überall Störungsmeldungen und wichtige Infos finden können!
Im Gespräch: Markus Baumann. Projektleiter Ulm – Augsburg.
Wir haben uns mit Projektleiter Markus Baumann unterhalten.
Offene, ehrliche Diskussionskultur, fachliches Wissen mit Neugierde auf Neues und respektvoller Umgang mit kritisierenden und gegnerischen Personen.
Bahnprojekt Ulm – Augsburg.
Die Strecke Ulm – Augsburg wird ausgebaut – die dadurch gewonnenen Kapazitäten kommen auch dem Nahverkehr im DING-Gebiet zugute.
Maßgeblich daran beteiligt ist Projektleiter Markus Baumann. Er hat sich die Zeit genommen, unsere Fragen zu beantworten.
Hallo Herr Baumann, waren Sie davor schon bei der Bahn? Wenn ja, als was?
Bevor ich die Leitung des Projekts Ulm – Augsburg übernehmen durfte, habe ich mich im Auftrag der DB im Raum Südostbayern für das Projekt Ausbaustrecke 38, München – Mühldorf – Freilassing herumgetrieben. Davor war ich im Tunnelbau bei der Stadt München angestellt.
Warum liegt Ihnen das Projekt am Herzen?
Projektleiter Markus Baumann.
Die Verkehrswende als unabdingbarer Teil zur Dämpfung des Klimawandels benötigt dringend mehr Kapazitäten auf der Schiene, um noch mehr Menschen und Güter in Zügen befördern zu können. Dazu müssen sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr attraktive, schnelle und zuverlässige Verbindung geschaffen werden.
Mit dem Projekt Ulm – Augsburg können wir dies in der wirtschaftlich prosperierenden Region Bayerisch-Schwaben im Fernverkehr mit dem Lückenschluss zwischen Stuttgart und München im Hochgeschwindigkeitsverkehr sicherstellen. Zusätzlich schaffen wir für den Nahverkehr deutlich mehr Kapazitäten und Zuverlässigkeit in einer Region, die aus meiner Sicht deutlich auf die positiven Effekte eines verstärkten schienengebundenen Nahverkehrs setzt.
Wie genau sieht Ihr Arbeitsalltag aus?
Meine Hauptaufgabe sehe ich darin, einen stets offenen und klaren Dialog mit der Region, den Bürgerinnen und Bürgern von Bayerisch-Schwaben als auch den politischen Mandatsträgern zu führen. Neben diesen Aufgaben verantworte ich letztendlich die gesamte Umsetzung des Projekts Ulm – Augsburg. Hierbei kann ich mich stets auf die Unterstützung meines fachlich und menschlich absoluten Topteams verlassen.
Beschreiben Sie das Projekt bitte in drei Stichpunkten.
Offene, ehrliche Diskussionskultur, fachliches Wissen mit Neugierde auf Neues und respektvoller Umgang mit kritisierenden und gegnerischen Personen.
Worauf dürfen sich Ihre Mitarbeiter/-innen freuen, wenn sie mit Ihnen arbeiten?
Sie dürfen sich auf eine verantwortungsvolle Mitarbeit in einem spannenden und herausfordernden Projekt freuen. Außerdem auf einen großen Teamgeist in einem jungen und fachlich top ausgebildeten Team. Kritik ist hier niemals Einbahnstraße. Und ganz wichtig: Wer schreit hat grundsätzlich Unrecht. Daher wird bei uns mit angemessener Lautstärke diskutiert.
Auf welche schräge Eigenheit können sich Ihre Mitarbeiter/-innen gefasst machen?
Zu spät kommen und Klingeln von Mobiltelefonen bei Besprechungen gehen gar nicht.
Was machen Sie beim Bahnfahren am liebsten?
Am liebsten sitze ich allein in einem abgeschlossenen Abteil auf der Gangseite und schaue in aller Stille aus dem Fenster.
Ihr Ding: Magistrale für Europa.
Mit Hochgeschwindigkeit in Richtung europäische Mobilität – die Magistrale für Europa.
„Orient-Express war gestern – Bahn frei für die Magistrale.“
Magistrale für Europa.
Eine Magistrale könnte ein Wesen aus einem Fantasyroman sein – aber weit gefehlt: Hier handelt es sich um eine Hochgeschwindigkeitstrasse, die noch dazu sehr real ist.
Der Name „Magistrale für Europa“ orientiert sich an der gleichnamigen Initiative, die 1990 gegründet wurde. Ihr Ziel?
Eine 1.500 Kilometer lange Schienenachse von Paris nach Budapest/Bratislava ins Leben zu rufen, die europäische Metropolen miteinander verbindet.
Es bietet 34 Millionen Bewohnern und 16 Millionen Beschäftigten in fünf europä-ischen Staaten die Möglichkeit der umweltfreundlichen, schnellen Mobilität.
Rund um Ulm stehen viele Bahnprojekte in Verbindung zur internationalen Schnellfahrstrecke: So ist beispielsweise die Strecke Ulm – Wendlingen, die im Dezember 2022 in Betrieb genommen wurde, bedeutender Bestandteil des transeuropäischen Verkehrsnetzes.
Auch das Bahnprojekt Ulm – Augsburg trifft im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans eine tragende Rolle: Die Reisezeit soll von 38 auf 26 Minuten verkürzt werden. Dabei sollen Züge die Strecke mit bis zu 300km/h absolvieren können. Bisher wurden für das Projekt verschiedene Bauvarianten erarbeitet. Nun werden weitere Gutachten erstellt, bevor der Entscheid ansteht. Anschließend finden die Vergabe und der Baubeginn statt.
Bis der Ausbau der Magistrale abgeschlossen ist, werden noch einige Jahre vergehen:
Bahn frei für die Magistrale.
Die Bauabschnitte Ulm – Augsburg, Salzburg – Linz und Wien – Budapest befinden sich noch in der Planung. Dennoch bewegt sich das Projekt in schneller Geschwindigkeit in Richtung europäische Mobilität.
Magistrale für Europa
Paris – Straßburg
Straßburg – Karlsruhe
Karlsruhe – Stuttgart
Stuttgart – Ulm
Ulm – Augsburg
Augsburg – München
München – Salzburg
Salzburg – Linz
Linz – St. Pölten
St. Pölten – Wien
Wien – Bratislava
und
Wien – Győr
Győr – Budapest
Mehr Infos über die Initiative unter: mainlineforeurope.org/die-initiative
Wie auch der Nahverkehr im DING-Gebiet von der Magistrale für Europa bzw. vom Projekt Ulm – Augsburg profitieren kann, lesen Sie in unserer Story „Bahnprojekt Ulm – Augsburg“.
Ihr Ding: Sehenswürdigkeiten im DING-Gebiet. Teil 2.
Diese Sehenswürdigkeiten muss man einfach gesehen haben – wie z.B. die Wilhelmsburg in Ulm.
„Hätt‘ ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G‘schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in deR Welt.“
Das muss man einfach gesehen haben.
Die Wilhelmsburg in Ulm …
ist ein Teil der Bundesfestung Ulm, die die größte Festungsanlage Europas ist. Die Burg war seit den 80er- Jahren ungenutzt und wurde 2018 wieder wachgeküsst.
So darf auch wieder dieses Jahr die Burg gestürmt werden: „Stürmt die Burg“ ist eine Veranstaltung, die dieses Jahr vom 28. Juli bis zum 19. August andauert und mit unkonventionellem Kulturprogramm überzeugt.
In den historischen Gemäuern auf dem Michelsberg wird eine Bühne bespielt, mit breitgefächerten und bunten Bühnenshows. Die Innenräume werden durch Installationen, Kunstprojekte und Performances zu einem Schauplatz für Kunst und Kultur.
Das Kloster St. Georg in Ochsenhausen …
bietet eine große Barockanlage in sehr seltener Vollständigkeit, die durch die verschiedenen Äbte und deren Kunstimpulse nach und nach entstand.
Im Fürstenbau befindet sich das Klostermuseum. Die erste barocke Sternwarte Süddeutschlands, die heute die einzig Erhaltene ist, befindet sich ebenso im Kloster. Für stolze 8.914 Gulden ließ sie der Abt in Auftrag geben. Wie viel das wohl in Euro wäre? Knapp 300.000 €.
Nicht zu vergessen ist die Gabler-Orgel, die im Jahr 1736 fertiggestellt wurde und heute zu den bedeutendsten Orgeln Deutschlands gehört.
„Grabaleis“
Tiny House in Ulm?!
Der Hype um „Tiny Houses“ ist für viele Ulmer unverständlich, denn in Ulm stehen sie schon seit Jahrhunderten. Die sogenannten Grabenhäusle, die damals reihenweise auf die Stadtmauer gebaut wurden, hatten keinerlei Standard und die Bewohner wurden als „Grabenläuse“ beschimpft.
Heute bilden die modernisierten Häuschen eine märchenhafte Wohngegend und ergeben wunderschöne Fotomotive.
Die ehemalige Hochschule für Gestaltung Ulm …
spielt eine tragende Rolle in der heutigen Produktgestaltung und ist in der Geschichte ein Kapitel für sich – neben der Epoche des Bauhauses. Nach dem Ende des Faschismus galt es Deutschland neu zu denken und zu organisieren.
Durch funktionalistische Industrieprodukte sollte jedem Einzelnen zu einem besseren Leben verholfen werden im Rahmen einer freien und demokratischen Gesellschaft. Das Archiv dokumentiert und präsentiert die politische und gestalterische Aufgabe gründlich.
Hier gibt es noch mehr zu entdecken.
Das DING-Gebiet hat vieles zu bieten.
Das Vöhlinschloss aus dem 14. Jahrhundert …
trägt den Namen der Patrizierfamilie „Vöhlin“, die im Schloss 236 Jahre regiert hat.
Besonders sehenswert sind die Rokokokapelle und der beeindruckende Barocksaal, in dem man auch den schönsten Tag des Lebens feiern kann: eine Märchenhochzeit.
Im vorderen Schloss sind das Museum Illertissen und das Bayerische Bienenmuseum beherbergt.
365 Tage ist der botanische Garten Ulm geöffnet …
und bietet eine sehr spannende Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Nicht nur in Gewächshäusern, auch in Freilandräumen und Herbarien, kann man die Pflanzenwelt entdecken.
Pflanzen werden hier in verschiedene Rubriken, wie z. B. „alte Ulmer Nutzpflanzen“, eingeteilt. Zudem kann man Führungen buchen und es werden für Kinder und Jugendliche grüne Klassenzimmer als Lernort angeboten.
Im Gespräch: Margarete Geyer, Straßenbahnfahrerin.
Die Nacht zum Tag gemacht: Wir haben mit Frau Geyer der Stadt beim Aufwachen zugeschaut.
erster halt: endstation. Wo gibts denn sowas?!
Wochenpläne sind was für Schüler: Bei der SWU Verkehr wird mit Tagesplänen gearbeitet.
Die Geschichte der Ulmer Straßenbahn reicht bis in das Jahr 1897 zurück. Damals verkehrte sie nur über einen Bruchteil der heutigen Strecke.
Wir wollen uns heute die Straßenbahn genauer ansehen und begleiten dafür die Fahrerin Margarete Geyer auf ihrer Tour.
Die Straßenbahn in Ulm wird von der SWU Verkehr betrieben. Wir begleiten die Fahrerin Margarete Geyer auf ihrer Frühschicht – und die ist wirklich früh. An einem Montagmorgen um 4 Uhr sind wir mit ihr bei der SWU Verkehr, in der Ulmer Weststadt, verabredet.
„Na, ausgeschlafen?“, fragt sie uns verschmitzt. Naja. Wir verkneifen uns eine Antwort. Und ein Gähnen. Mit einer Handbewegung deutet sie uns den Weg, hinein in das SWU-Gebäude.
„Zuerst müssen wir jetzt den Dienstplan und den Fahrzeugschlüssel abholen“, und führt aus: „Die Dienstpläne werden jeden Tag neu vergeben.“ Heute fährt Frau Geyer die Linie 1.
„Bitte folgt mir und verlasst den Weg nicht“, sagt sie. Denn auf dem Hof der SWU Verkehr gelten strenge Sicherheits- und Verkehrsregeln. Natürlich, denn hier verkehren den ganzen Tag etliche Busse und Bahnen auf engstem Raum.
Im sicheren Schlepptau werden wir vom Hof zur Werkshalle gelotst.
Frau Geyer ist eine echte Quereinsteigerin.
Hier stehen alle Fahrzeuge der Straßenbahnflotte. Das große Los hat allerdings das Fahrzeug mit der Nummer 53 gezogen. Doch bevor es losgehen kann, gibt es noch einiges zu erledigen. Schlüssel rein und los? Weit gefehlt.
Zuerst muss die Bahn auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden: an Türen, Drucksensoren, Anzeigen, Lichtern und Einklemmschutz.
Auch die Bremsen werden von der Straßenbahnfahrerin inspiziert: Sind hier Schäden oder Macken zu sehen? Auch wenn diese Vorgänge einige Zeit in Anspruch nehmen, sind sie unabdinglich. Sicherheit geht im ÖPNV immer vor.
Nun beginnt Frau Geyer damit, den Dienstplan in den Bordcomputer einzuspeisen: Hierfür lädt sie den entsprechenden „Kurs“ herunter, d. h. die aktuelle Strecke mit allen etwaigen Änderungen oder Beeinträchtigungen.
Denn nur so können die Monitore im Inneren der Bahn später die Haltestellen korrekt anzeigen.
Nach einem letzten, erfolgreichen Prüflauf des Bordsystems starten wir unsere Tour.
„Übrigens fahrt ihr mit einer echten Quereinsteigerin“, teilt Frau Geyer uns mit und erklärt: „Ich bin erst kürzlich auf die Bahn umgestiegen. Davor bin ich 25 Jahre lang Bus gefahren.“
Ein lautes Klingeln ertönt, das uns erschreckt. „Ich kann doch nicht einfach losfahren. Die Anderen müssen ja auch vorgewarnt werden“, grinst Frau Geyer.
Nach dem Losfahren bemerken wir dann ein Piepsen: den Totmann. Eine Einrichtung, die überprüft, ob Menschen weiterhin handlungsfähig sind. Alle acht Sekunden muss Frau Geyer ihn drücken – sonst stoppt die Bahn. Zur Sicherheit der Passagiere.
Sieht aus wie ein ufo, klingt auch wie eines. ist aber eine straßenbahn.
Langsam rollen wir durch die Werkshalle zurück auf den Hof.
Während sich das Tor öffnet, werden wir und unsere Bahn in das Sicherheitssystem der SWU eingeloggt. Die Weichen stellen sich und geben uns den ersten Halt vor: die Endhaltestelle Söflingen.
Dass wir früh dran sind, war ja klar. Die Uhr zeigt schüchtern 04:40 Uhr. Aber wir sind sogar zu früh dran. Und weil zu früh eben auch unpünktlich ist, wie uns Frau Geyer erklärt, drehen wir noch ein paar Minuten Däumchen und warten auf die ersten Fahrgäste.
Und dann ist es soweit. Um 04:47 Uhr beginnen wir die offizielle Route der Linie 1. Auf dem Weg zur Haltestelle „Sonnenstraße“ fällt Frau Geyer ein: „Einmal musste ich an dieser Stelle aussteigen und schauen, ob ich überhaupt mit meiner Bahn durchpasse, weil die Straße hier so eng ist.“
Woher weiß die Straßenbahn eigentlich, wo sie hin muss? Ganz einfach: Unter jedem Fahrzeug befindet sich eine Sendespule, die Signale mit Informationen über die Fahrtstrecke an ihr Gegenstück, die Empfangsspule, vorausschickt.
Diese liegt eingebettet auf dem Verkehrsweg und ist in der Lage die Weichenstellung in Gang zu setzen. Die Straßenbahn sendet also die von der Fahrerin eingespeiste Strecke.
Langsam, aber sicher füllt sich das Gefährt. Umso wichtiger, dass Anschlüsse eingehalten werden.
Der Bordcomputer prüft per Echtzeitinformationen, ob die Anschlüsse eingehalten werden können oder ob ggf. gewartet werden muss.
Schon am Bahnhof beobachten wir, dass der ÖPNV sehr geordnet vonstattengeht. Wir stehen als letztes in der Warteschlange von Fahrzeugen und Frau Geyer nutzt die Zeit, um uns die Sonderzeichen zu erklären. Wissen, mit dem man bei Quizshows vielleicht einmal punktet.
„Klar, niemand mag Baustellen, Störungen oder Verspätungen, aber manchmal lassen sie sich eben nicht vermeiden. Dafür versuchen wir die Beeinträchtigung so gering wie möglich zu halten und koordinieren die Baustellen dementsprechend.“
Um ständigen Schienenersatzverkehr zu vermeiden, werden die baufälligen Streckenabschnitte in einem Rutsch angegangen.
Am „Ostpreußenweg“ beenden wir die Fahrt. Wir haben alle Fahrgäste sicher und pünktlich an ihr Ziel gebracht. Die Standzeit nutzt sie für einen Kontrollgang. „Morgens vergessen die Fahrgäste gern mal etwas. Ich habe schon Rucksäcke, Turnbeutel und sogar Handys gefunden“, teilt sie uns mit.
Diese Strecke wird Frau Geyer heute noch insgesamt vier Mal absolvieren. Zwischendrin wird sie eine Pause einlegen – die ist zeitlich vorgegeben. Heute um 09:37 Uhr. Ob sich das dann Mittagspause nennt? Wir wissen es nicht. Wahrscheinlich scheint es uns aber nicht. Ihre Schicht endet schließlich um 12:30 Uhr.
Der Blick auf Ulm von hier oben kann sich sehen lassen. „Auf der Linie 2 sind bei guten Wetterbedingungen sogar manchmal die Berge zu sehen“, verrät unsere Begleiterin.
Auf dem Weg zurück nach Söflingen schauen wir der Stadt beim Aufwachen zu. Wieder in Söflingen angekommen verabschiedet sich Frau Geyer lachend von uns mit den Worten: „Gute Nacht, ihr Schlafmützen.“
Job mit Tunnelblick: Die Weichen für die Zukunft stellen.
Die Ausbildung dauert zwei Monate.
Wie wird man Straßenbahnfahrer/in?
Wer einen Führerschein der Klasse B, eine ärztliche Bescheinigung zur Fahrtauglichkeit und gute Deutschkenntnisse mitbringt, kann sich bei der SWU Verkehr in der unternehmenseigenen Fahrschule zur Straßenbahnfahrerin bzw. zum Straßenbahnfahrer ausbilden lassen. Die Ausbildung dauert zwei Monate.
Grundvoraussetzung ist die Bereitschaft zur Wochenend- und Schichtarbeit. Der Beruf des Straßenbahnfahrers und der Straßenbahnfahrerin ist krisensicher und sehr gefragt.
Ihr Ding: Making-of der DING-Kampagne.
Hier wird geblitzt: für die Werbekampagne – Fahrplanwechsel 2022/2023.
Haben Sie die Kampagne schon entdeckt?
Die ersten Änderungen durch den Fahrplanwechsel 2022/2023 im DING-Gebiet traten vergangenes Jahr ein.
Um die vielfältigen Verbesserungen zu kommunizieren, war eine aufwendige Werbekampagne nötig.
Der Fahrplanwechsel im DING-Gebiet ist komplex: Eine Vielzahl an Anpassungen und Projekten hat für Fahrgäste positive Veränderungen zur Folge, die sich jedoch von Ort zu Ort unterscheiden.
Die Aufgabe der Werbekampagne und -maßnahmen war es, die Vorteile, die sich für Fahrgäste abhängig vom Standort ergeben, regional zu vermitteln und zu erklären – ohne einen einheitlichen, zusammenhängenden Look zu vernachlässigen.
Das war keine einfache Aufgabe:
Insgesamt entstanden 31(!) individuelle Motive.
Die Änderungen des Fahrplanwechsels betreffen 14 Orte im DING-Gebiet, darunter auch Ulm und Neu-Ulm.
An jedem Ort sind die Auswirkungen wiederum vielfältig. Uns war klar: Wir brauchen eine Werbeagentur, die uns unter die Arme greift.
Hierfür haben wir uns an die ATTACKE Werbeagentur GmbH aus Ulm gewandt, die DING schon seit längerer Zeit als Fullservice-Agentur betreut.
Diese entwickelte ein Konzept, das den nötigen Anforderungen standhält und dabei auch noch gut aussieht:
Individuelle Headlines, die die regionalen Vorteile auf lustige, freche Art greifen, unterstrichen von Models, die auf einer Art Verkehrsnetz miteinander verbunden sind.
Außerdem entstand ein verbindendes Signet, das das Motto des Fahrplanwechsels aufgreift: Einfach. Schnell. Zusammen.
Ergänzend zur Headline steht die Subline: Sie erklärt die konkrete Veränderung am jeweiligen Standort.
Insgesamt entstanden so 31(!) individuelle Motive, die u. a. in Blaubeuren, Ehingen, Ulm, Neu-Ulm und weiteren Orten ausgespielt wurden.
Humorvoller Look inklusive Augenzwinkern.
Unterschiedliche Looks für jedes Model.
Diese Motive wurden für verschiedene Außenplakate adaptiert und in zwei Wellen ausgehängt.
Fotografiert wurde an insgesamt drei Tagen in Augsburg von Uve Sauer in dessen Studio – in Begleitung eines Teils des ATTACKE-Teams.
Auch hier wurde natürlich auf einen konsequenten Stil und einen humorvollen Look inklusive Augenzwinkern geachtet.
Wir sind begeistert und wünschen ganz viel Spaß beim Motive-Entdecken.
Ihr Ding: Fahrplanwechsel 2022.
Der große Alles-wird-besser-Fahrplanwechsel im DING: Einfach. Schnell. Zusammen.
Einfach. Schnell. Zusammen.
Das ist es, was guter ÖPNV leisten soll.
Menschen einfacher und schneller zusammenzubringen. Mit vielen Verbesserungen im DING-Gebiet ist das nun möglich.
Fahrplanänderungen zum 11.12.2022 und zum Jahreswechsel:
Alle Änderungen können Sie im Detail unter www.ding.eu/de/fahrplan/achtungaenderung/das-ist-neu-2023 nachlesen.
→ Linienbündel Bahnhof Merklingen (Laichinger Alb)
Auf der Laichinger Alb wird ein komplett neues Busangebot um den neuen Bahnhof Merklingen auf der Strecke Wendlingen–Ulm eingeführt. Laichingen mit der neuen Haltestelle ZOB wird zu einem zentralen Drehkreuz auf der Alb.
Vom Bahnhof Merklingen werden stündlich umsteigefrei Wiesensteig, Geislingen, Nellingen, Berghülen, Laichingen, Heroldstatt und Münsingen erreicht. Mit dem abgestimmten Umstieg am Laichinger ZOB geht’s jede Stunde nach Westerheim, Römerstein, Blaubeuren, Bad Urach und Schelklingen.
Alle Linien sind unter der Woche auf einen Stundentakt ausgelegt. An Samstagen und Sonn- und Feiertagen wechselt das Angebot zu einem Zwei-Stunden-Takt. Zu den nachfrageschwachen Zeiten werden teilweise Rufbusse (auf Bestellung) eingesetzt.
→ Ulm–Augsburg–München (R8) | RE9: Neuer Betreiber und Fahrplananpassungen
Der bisherige „Fugger-Express“ (RE9) Ulm–Augsburg–München wird zum 11.12.2022 vom neuen Betreiber Go-Ahead Bayern GmbH übernommen. Auf der Strecke werden fabrikneue, weiß-blaue Triebzüge vom Typ Mireo und Desiro HC vom Hersteller Siemens Mobility eingesetzt. Die neuen Züge fahren auch künftig im Stundentakt. Die Abfahrtszeiten werden umfangreich angepasst. Wichtig zu wissen: Die Züge fahren von Ulm nach München nur noch jede zweite Stunde direkt; in der jeweils anderen Stunde muss in Augsburg umgestiegen werden.
→ Donaubahn (R3) | RE55/RS3: Angebotserweiterung
Auf der Regio S-Bahn RS3 wird zwischen Ulm und Blaustein–Herrlingen und teilweise Blaubeuren ein Halbstundentakt eingeführt.
→ Ulm
Die Straßenbahnlinie 2 fährt montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten von ca. 7:00 bis 10:00 Uhr und von ca. 15:00 bis 18:00 Uhr im 5-Minuten-Takt zur Wissenschaftsstadt und zum Kuhberg.
→ Stadtverkehr Biberach
Die Stadtbusse werden an die Zugfahrpläne der Südbahn angepasst, wodurch mehr Anschlüsse Richtung Ravensburg erreicht werden.
→ Südbahn (R2) | IRE3/RE5/RS2/RS21: Angebotserweiterung
Geänderte Abfahrtszeiten bei IRE3 und RE5 im Abschnitt Ulm–Laupheim–Biberach–Friedrichshafen–Lindau. RE5 endet in Friedrichshafen mit Anschluss an RB93 nach Lindau und IRE3 fährt neu bis Lindau–Reutin. Auf der Regio S-Bahn RS2/RS21 zwischen Ulm–Erbach–Laupheim–Biberach kommt es zu Angebotserweiterungen. Die Züge fahren künftig in einem Halbstundentakt und das ganztägig bis ca. 21:00 Uhr. Nach 23:00 Uhr werden auf der Südbahn zusätzliche Züge angeboten. Die letzte Regio S-Bahn ab Ulm fährt an Werktagen um 23:35 Uhr; In den Nächten Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag sogar um 0:48 Uhr.
→ Neubaustrecke Ulm–Wendlingen | IRE200: Inbetriebnahme
Mit Inbetriebnahme der Neubaustrecke am 11. Dezember 2022 startet auch der Regionalverkehr zwischen Ulm und Wendlingen. Der neue IRE200 bedient dabei auch den neuen Bahnhof Merklingen im Stundentakt. Das bedeutet mit den Verbindungen des RE5 eine Verdopplung der Verbindungen.
Zusätzlich ändert sich ab 01.01.2023:
Einfach. Schnell. Zusammen.
→ Linienbündel Langenau
Im Bereich Langenau/Bernstadt/Beimerstetten wird zum 01.01.2023 ein neues Fahrplankonzept eingeführt. Alle Linien sind unter der Woche auf einen Stundentakt ausgelegt. An Samstagen und Sonn- und Feiertagen wechselt das Angebot zu einem Zwei-Stunden-Takt. Zu den nachfrageschwachen Zeiten werden teilweise Rufbusse (auf Bestellung) eingesetzt.
→ Ortsverkehr Elchingen
Die Gemeinde Elchingen bekommt ab 09.01.2023 mit der Linie 591 einen neuen Ortsverkehr. In Verknüpfung mit dem Pfiffibus 5 bekommen die Elchinger Ortsteile damit ein vertaktetes Angebot an allen Wochentagen.
Ihr Ding: Nachhaltigkeit im Verkehr.
Energiekrise, Verkehrswende und Nachhaltigkeit: Wir beleuchten Aspekte und Blickwinkel dieser Themen in Bezug auf den ÖPNV.
„Manchmal reicht es auch, statt des eigenen Wagens, das Rad auszupacken oder in die Bahn, statt auf das Motorrad zu steigen.“
Grünes Licht für die Verkehrswende.
Energiekrise, Verkehrswende und Nachhaltigkeit: Diese Themen sorgen für Verunsicherung und Überforderung bei einem großen Teil der Menschen.
Wir beleuchten Aspekte und Blickwinkel dieser Themen in Bezug auf den ÖPNV.
Keine Sorge, Sie müssen sich nicht im Berliner Berufsverkehr auf eine kalte und nasse Straße kleben oder sogar einen elektrischen Neuwagen kaufen, um etwas für das Klima zu tun.
Manchmal reicht es auch, statt des eigenen Wagens, das Rad auszupacken oder in die Bahn, statt auf das Motorrad zu steigen.
Wie? Indem man einen Mobilitäts-Mix aus Rad, Kfz und ÖPNV nutzt.
Bis zu 60 % der Treibhausgasemissionen des Verkehrs sind nämlich auf Autos und 30 % auf den Straßengüterverkehr zurückzuführen.
Das Land Baden-Württemberg hat einen Fahrplan bis ins Jahr 2030 entworfen – bis zu diesem Jahr sollen die CO2-Emissionen um 55 % verringert werden. Das kann nur gelingen, wenn sich einiges verändert:
Der Anteil des öffentlichen Verkehrs muss sich verdoppeln, jedes zweite Auto klimaneutral fahren und jede zweite Tonne klimaneutral transportiert werden sowie jeder zweite Weg per pedes oder Rad absolviert werden. Außerdem muss der Kfz-Verkehr um ein Fünftel verringert werden.
Damit das gelingen kann, ist ein starker ÖPNV nötig.
Mobilitäts-Mix aus Rad, Kfz und ÖPNV.
Um eine Verdopplung der Nachfrage zu erzielen, wurden fünf Schwerpunkte der ÖPNV-Strategie ausgearbeitet.
1. Knackpunkt des attraktiven ÖPNVs ist ein dichteres Fahrplanangebot. Hier müssen neue Direktverbindungen installiert und Orte verlässlich angebunden werden.
2. Die Pünktlichkeit und Anschlusssicherung müssen verbessert werden. Auf den ÖPNV muss Verlass sein. Konzepte für den Störfall und Festlegung von Wartezeiten für die Anschlusssicherung müssen erarbeitet werden.
3. Ausschlaggebend für eine Entscheidung pro ÖPNV ist eine Verkürzung der Reisezeit im ÖPNV. Dafür muss der öffentliche Verkehr gegenüber dem Kfz-Verkehr bevorrechtigt sein. Eine Beschleunigung des Schienenverkehrs muss vollzogen werden.
4. Komplexe Tarifsysteme und Bezahloptionen müssen vereinfacht werden. Nach dem Motto: einsteigen und los! Hierfür müssen Tarifzonen, Tarife und Verbünde reduziert werden.
5. Die ÖPNV-Kultur soll einen positiven Wandel erleben. So sollen Mindeststandards für Kundendienste von Verkehrsunternehmen, Echtzeit-Informationssysteme und Mobilfunk-/Wlan-Versorgung umgesetzt werden.
Des Weiteren schafft das Land mehr sichere Wege für Fußgänger und Radfahrer sowie Qualitätsstandards, Radverkehrsmaßnahmen als kommunale Pflichtaufgabe und attraktive Förderprogramme zur Umsetzung von Radverkehrsmaßnahmen.
Auch der Ausbau der E-Mobilität steht ganz oben auf der Agenda: Im Jahr 2030 müssen ca. zwei Millionen Fahrzeuge mit Strom versorgt werden. Dazu braucht es mehr Ladepunkte.
Alle diese Maßnahmen tragen dazu bei, den Menschen klimafreundliches Verhalten leichter und zugänglicher zu machen. Wir finden: Das ist genau das richtige Signal.
Das effektivste Rezept gegen Staus? Weniger Autos. Je weniger Autos auf den Straßen sind, desto schwerer fällt es, im Stau zu stehen. Nur mal so als Denkimpuls …
Täglich nutzen in Deutschland mehr als 30 Millionen Menschen den ÖPNV. Das spart rund 20 Millionen Pkw-Fahrten – an einem einzigen Tag! Wenn man den gesamten öffentlichen Verkehr betrachtet, ist jeder Kilometer, der in der Bahn zurückgelegt wird, 15-mal weniger klimaschädlich als die gleiche Strecke mit dem Auto.
Eine Stunde. So lange wird ein Auto in Deutschland täglich durchschnittlich bewegt. Die restliche Zeit steht es still. Hier sind Carsharing, Fahrrad, E-Bike und E-Scooter deutlich flexibler. Nachhaltiger sind sie ohnehin. Auch deshalb sollten wir individuelle Mobilität neu denken.
1,2 Milliarden Fahrgäste haben 2019 insgesamt 10,7 Mrd. gefahrene Personenkilometer angesammelt. Und das allein im ÖPNV in Baden-Württemberg! Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass es in Zukunft noch viel mehr werden.
Mehr Info:
www.bwegt.de
www.vm.baden-wuerttemberg.de
Ihr Ding: Achtung Kontrolle.
Achtung Kontrolle: hinter den Kulissen. Unsere Infos über verdeckte Ermittler von verdeckten Ermittlern.
Die Möglichkeiten, an einen gültigen Fahrausweis zu kommen, sind inzwischen sehr vielfältig.
Alles auf (k)eine Karte gesetzt?
Die Beförderung erschleichen, das machen nicht nur faule Kollegen, sondern auch Schüler und Rentner.
Denn wir sprechen vom Fahren ohne Fahrkarte im ÖPNV – unsere Infos über verdeckte Ermittler haben wir von verdeckten Ermittlern …
Das Erschleichen einer Leistung, wie z. B. das Fahren ohne gültige Fahrkarte im ÖPNV, ist in Deutschland eine Straftat und kann dementsprechend geahndet werden.
Dennoch stoßen Verkehrsunternehmen und ihre Fahrkartenkontrolleure im Fall der Fälle gelegentlich auf unkooperative Fahrgäste.
„Das könnte alles sehr viel einfacher sein“, erzählt uns Andreas Ceder – Leiter Marketing und Kommunikation bei der SWU Verkehr.
Er unterstützt auch das Team, das für die Fahrkartenkontrolle in den Bussen und Bahnen der SWU Verkehr zuständig ist, und hat sich Zeit für ein Gespräch mit uns genommen.
„Wer ohne Fahrkarte in Bus und Bahn erwischt wird, dem droht nicht nur das erhöhte Beförderungsentgelt (EBE), sondern theoretisch auch eine Anzeige“, erzählt Ceder und führt aus: „Wir sind allerdings immer sehr um Kulanz bemüht und möchten Anzeigen weitestgehend verhindern. Im Gegenzug wünschen wir uns von unseren Fahrgästen mehr Verständnis und Kooperation.“
Wir erfahren, dass Verkehrsunternehmen wie die SWU Verkehr nicht nur unter dem wirtschaftlichen Schaden leiden, der ihnen durch das Fahren ohne Fahrkarte entsteht, sondern auch unter den Reaktionen einiger Fahrgäste.
Während die Fahrkartenkontrolleure sich mit allerlei Ausreden und Diskussionen (bis hin zu körperlichen Auseinandersetzungen) beschäftigen, erreichen Herrn Ceder wöchentlich mehrere Einsprüche und Fragen.
Viele davon von besorgten Eltern, deren Kinder ihre Schülermonatskarte zu Hause vergessen haben. Vorweg: Der Nachwuchs muss sich keine Sorgen um die spätere Karriere machen.
Denn wer eine gültige, nicht übertragbare Fahrkarte besitzt, kann sie bei Vergessen in der SWU-Zentrale nachträglich vorzeigen – zu einer Anzeige kommt es in einem solchem Fall nie und das Führungszeugnis bleibt blank. Hierbei fällt lediglich eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 7 € an. Egal, ob Schüler, Berufstätiger oder Rentner.
Für alle anderen fällt das erhöhte Beförderungsentgelt (EBE) in Höhe von 60 € an.
Dieses ist bundesweit einheitlich und wird allgemein nur bei wirklich berechtigten Einsprüchen reduziert. Selbst die überzeugendsten Argumente und atemberaubendsten Geschichten werden hier nichts ändern.
„Wer jetzt einmal ohne Fahrschein angetroffen wurde, muss nicht immer gleich eine Anzeige befürchten“, klärt uns Ceder auf.
Das EBE kann im Service Center Neue Mitte gezahlt oder überwiesen werden. Die notwendigen Informationen findet jeder auf der Rückseite des EBE-Belegs.
Wer sich weigert, das EBE zu zahlen, riskiert hohe Mahngebühren. Und wer wiederholt als Empfänger eines EBEs auffällt, riskiert Anzeigen, die in Extremfällen sogar vor Gericht landen und Haftstrafen nach sich ziehen können.
„Fahrkartenkontrolleure bekommen keine Fangprämie.“
„Ich hatte kein Kleingeld“, zieht nicht mehr.
Übrigens haben Fahrkartenkontrolleure das Recht, Personen ohne Fahrkarte, die sich weigern sich auszuweisen, festzuhalten bis die Polizei eintrifft, um die Personalien aufnehmen zu dürfen.
Oftmals können Sie sich auch mit anderen Dokumenten/Utensilien zur Identifizierung behelfen, wenn Sie ihren Ausweis vergessen haben.
Mit einem sich hartnäckig haltenden Gerücht räumt Herr Ceder am Ende unseres Gesprächs lachend auf: „Unsere Fahrkartenkontrolleure bekommen keine Fangprämie. Je weniger Leute ohne Fahrkarte angetroffen werden, desto besser – auch für uns.“
Wo kann ich ggf. Einspruch gegen ein EBE erheben?
Schreiben Sie eine Mail oder einen Brief mit ausführlicher Begründung und Dokumentennachweis an das Verkehrsunternehmen, welches das EBE ausgestellt hat, also z. B. die SWU Verkehr, GO-Ahead, DB Regio etc. Die Kontaktdaten finden Sie auf der jeweiligen Homepage des zuständigen Verkehrsunternehmens.
Einsprüche werden keinesfalls mündlich, sondern nur schriftlich bearbeitet.